Bayerischen Schleierfahndern gehen im Vorfeld der Terroranschläge von Paris mutmaßlicher Helfer mit Waffen und Sprengstoff ins Netz
Wie erst heute bekannt wurde, gingen bayerischen Schleierfahndern der Polizeiinspektion Fahndung in Rosenheim bereits Anfang November ein möglicher Helfer der Terroristen von Paris ins Netz.
Am 5. November, morgens gegen 8 Uhr, kontrollierten sie auf der A8 einen VW Golf mit montenegrinischem Kennzeichen, der gerade in Fahrtrichtung München unterwegs war. Als die Fahnder im Motorraum zwei Pistolen und eine Handgranate entdeckten, riefen sie Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) hinzu.
Im Fahrzeug versteckt konnte folgende Gegenstände sichergestellt werden:
► 8 Kalashnikow-Gewehre mit Munition
► 2 Pistolen
► 1 Revolver
► 2 Handgranaten
► 200 Gramm Sprengstoff (TNT)
Der 51jährige Fahrer des VW Golf, ein Staatsbürger aus Montenegro, wurde vorläufig festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.
Wie das BLKA mitteilt, habe die Behörde zusammen mit der Staatsanwaltschaft Traunstein die Ermittlungen aufgenommen. Zudem werde momentan geprüft, ob zwischen dem Festgenommenen und den Attentätern von Paris ein Zusammenhang besteht.
http://www.polizei.bayern.de/lka/news/presse/aktuell/index.html/231137
Wie der Bayerische Rundfunk aktuell berichtet, habe der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zwischenzeitlich bestätigt, dass der Fahrer des VW Golf möglicher Weise zum Kreis der Terroristen in Paris gehört.
Ergänzend dazu erklärte Innenminister Joachim Herrmann:
“Wenn jemand mehrere Kalaschnikows, Handgranaten und Sprengstoff transportiert, könnte das jemand aus dem Bereich der Schwerkriminalität sein. Der Verdacht liegt aber nahe, dass es sich um terroristische Absichten handelt, beziehungsweise jemand den Terroristen Waffen liefert. Aufgrund der Daten des Navigationssystems des Mannes und seines Handys gibt es deutliche Hinweise, dass der Mann nach Frankreich wollte.”
Die französischen Behörden, die vom BLKA und vom Bundeskriminalamt (BKA) über die Festnahme und weitere Details informiert worden waren, reagierten allerdings zurückhaltend. Wie es beim BR heißt, sei die Reaktion aus Paris wie folgt gewesen: “die deutsche Polizei möge ein Rechtshilfeersuchen stellen, falls sie aus Frankreich Informationen benötige.”
http://www.br.de/nachrichten/schleierfahnder-attentat-paris-100.html