Neues Boot ist undicht
Seit 14 Jahren wartete die Wasserschutzpolizei Berlin auf eine neues Boot. Anfang Dezember 2015 war es dann endlich soweit. Vizepolizeipräsidentin Margarete Koppers taufte das aus der Werft neu eingetroffene Boot, das 750.000 Euro kostete, auf den Namen “Seeadler”.
Es soll der Stolz der Flotte werden. 13,5 Meter lang, zwei Motoren mit jeweils 169 Kilowatt Leistung, die eine Spitzengeschwindigkeit von 70 km/h (38 Knoten) ermöglichen. Nach acht Monaten Bauzeit verließ das Polizeiboot nach mehreren Probefahrten die Werft in Lübeck und hatte die Überführung über den Elbe-Lübeck-Kanal, die Elbe und die Havel zum Gelände der Wasserschutzpolizei in Spandau überstanden.
Und jetzt die Überraschung: das Boot ist undicht. Im hinteren Motorenbereich dringt Wasser ein und ein Materialfehler soll daran Schuld sein. Ok, das Boot ist neu, dann muss der Hersteller halt nachbessern, sollte man meinen. Das tut er auch, aber es zieht sich hin.
Seit drei Monaten wartet man auf die Reparatur des Bootes. Lieferzeiten für Ersatzteile werden angeführt, dann sind es Einzelanfertigungen speziell für das Polizeiboot. Auch wenn ansonsten keine schwerwiegenden Mängel während der Liegezeit festgestellt wurden (bis auf eine schwache Heizungsanlage), kann das neue Wasserfahrzeug nicht genutzt werden.
Die Polizisten sind enttäuscht und die Sicherheit bleibt auf der Strecke. Zum Streifenbereich gehört nämlich unter anderem auch das Regierungsviertel für den Bereich der Spree.