Drei Widerstände am Wochenende, dreimal hieß es: nicht mehr dienstfähig

23. März 2017 um 19:21

Drei Widerstände am Wochenende, dreimal hieß es: nicht mehr dienstfähigMan liest immer wieder, dass die Gewalt gegen Polizisten angeblich nicht zugenommen hätte und man hört dann relativierende Statistiken, die sowieso verschieden interpretiert werden können. Wenn man dann Nachrichten wie die folgenden liest, stellt sich die Frage nicht mehr, ob die Gewalt zugenommen haben könnte.

In und um Mainz (Rheinland-Pfalz) kam es innerhalb von vier Tagen zu drei Widerstandshandlungen, bei denen Kollegen und Kolleginnen verletzt wurden. Und alle drei Fälle haben eines gemeinsam: Es hieß danach “nicht mehr dienstfähig”.

❶ Widerstand nach Streitigkeit

Am Samstag wurde die Polizei gegen 22:55 Uhr per Notruf über eine Streitigkeit informiert. Auch wenn es hießt, dass ein Mann und eine Frau sich streiten würden und auch von einem Baseballschläger die Rede war, war das, was die Beamten erwarten sollte, völlig unklar.

Als die Polizisten die Wohnung betraten, sahen sie sich dem geschilderten Paar und einem Hund gegenüber. In diesem Moment stürmte die Frau auf die Polizisten los, schrie herum und ließ sich vor ihnen zu Boden fallen. In dem Moment ging auch der Mann auf die Beamten los und zeigte sich äußerst aggressiv, indem er nach den Einsatzkräften schlug.

Während der Mann zu Boden gebracht und gefesselt wurde, schlug er einem der Polizisten ins Gesicht, so dass ein Teil seines Zahnes abbrach. Die Frau konnte sich auch nicht beruhigen und musste ebenfalls gefesselt werden. Hiernach zeigte sich auch die Identitätsfeststellung als problematisch, weil beide jegliche Angaben hierzu verweigerten.

Der 35-jährige Mann musste den Rest der Nacht im Gewahrsam verbringen.

❷ Beleidigung und Widerstand nach Schubserei

Einen Tag später, am Sonntag, fiel Polizisten eine Gruppe von drei Männern auf, von denen einer die anderen herum schubste. Die Beamten gingen dazwischen und wollten die Situation beruhigen. Noch bevor die Deeskalation überhaupt Wirkung zeigen konnte, ging einer der Männer mit einem Bierglas auf eine Polizistin zu und rief: “Halt deine Fresse, du Arschloch!”

Doch dieser Mann sollte auch weiterhin zeigen, dass er keinen Anstand besitzt. Während die Personalien der Männer überprüft wurden, beleidigte er die Einsatzkräfte immer weiter und er ging auch immer wieder mit dem erhobenen Bierglas auf die Beamten zu, so dass sie ihn wegschieben mussten. Es zeigte sich, dass das Dreiergespann schon hinreichend polizeilich bekannt war, der 57-jährige Aggressor unter anderem wegen Widerstands- und Körperverletzungsdelikten.

Da sich der Mann überhaupt nicht beruhigen wollte und immer wieder auf die Polizisten los ging, wurde er zu Boden gebracht und gefesselt. Auf der Dienststelle angekommen gab er einer Polizistin eine heftige Kopfnuss, so dass sie massive Verletzungen im Gesicht davon trug.

❸ Nach Verkehrsverstoß auf Flucht eine Polizistin angefahren

Nicht ganz am Wochenende, aber am Wochenanfang, wollten Polizisten auf einem Feldweg die Verkehrsteilnehmer kontrollieren und bei denjenigen den Verstoß ahnden, die diesen Weg unberechtigt befuhren.

Ein Motorrollerfahrer missachtete jedoch die Haltezeichen, die der Polizist ihm gab und wollte an diesem links vorbeifahren. Dort stand jedoch die Polizistin, die mittlerweile auch Haltezeichen gab, was den Fahrer aber überhaupt nicht beeindruckte.

Der Rollerfahrer fuhr weiter auf die Beamtin zu und fuhr ihr gegen Hüfte und Arm. Der Fahrer setzte seine Flucht fort und konnte auch nicht mehr angehalten werden. Das abgelesene Kennzeichen wurde ohne Erfolg überprüft. Offenbar war der Roller nicht zugelassen.

Auch hier musste die Polizistin sich in ärztliche Versorgung begeben und war nicht mehr dienstfähig.

Auf diesem Wege allen verletzten Kolleginnen und Kollegen eine schnelle und vollständige Genesung!