G20-Einsatz: Sächsische Polizisten durften nicht zum Dankkonzert nach Hamburg
Wir hatten schon das ein oder andere Mal darüber berichtet, wie dankbar die Hamburger für den Einsatz der vielen Polizisten beim G20-Gipfel waren. Auch wir bekamen die zahlreichen Hinweise von Firmen und Privapersonen, die sich bei den Einsatzkräften bedanken wollten.
Die Angebote reichten vom Handwerk (Bäcker, Metzger) über Anwaltskanzleien bis hin zum Aufruf an Hotels, Pensionen und Besitzer von Ferienwohnung, ihre Bleibe kostenlos oder vergünstigt an Einsatzkräfte zu vermieten, damit sie sich vom Einsatz erholen konnten.
Diese Angebote sind großzügig und wir Polizisten haben sie wohlwollend zur Kenntnis genommen. Es gibt hierbei jedoch ein Problem: Wir Polizisten dürfen keine Belohnungen oder Geschenke annehmen, die mit unserem Amt oder einem Einsatz in Verbindung stehen. Deswegen haben wir auf die zahlreichen Angebote auch nicht hingewiesen.
Dennoch kam es, wie es kommen musste. Sachsens Innenminister Markus Ulbig hatte den G20-Einsatzkräften der Polizei verboten nach Hamburg zu reisen, um sich das Gratiskonzert in der Elbphilharmonie anzuhören, welches durch das Hamburger Abendblatt und verschiedene Sponsoren den Polizisten spendiert wurde.
Stattdessen genehmigte der Innenminister seinen Beamten für den “zweifellos herausragenden” Einsatz folgendes: “Alle sächsischen Einsatzkräfte haben eine Prämie in Höhe von 500 Euro und einen Tag Sonderurlaub erhalten”, so Ulbig.
Ok, 500 Euro und ein Tag Sonderurlaub sind inmerhin etwas. Trotzdem finde ich es erbärmlich, dass die Leute nicht zum Konzert durften. Gemeinsam mit anderen Betroffenen und ggf. Angehörigen das “Danke”-Konzert zu erleben ist doch wohl nochmal etwas anderes als eine Zahl auf dem Gehaltszettel. Und wer weiß, wann der Urlaubstag genommen werden kann…
Hinterlässt bei mir einen schalen Beigeschmack, die Nachricht.