Knappe Finanzmittel: Trotz Personalengpass müssen Polizisten in Pension gehen

21. September 2017 um 20:42

Knappe Finanzmittel: Trotz Personalengpass müssen Polizisten in Pension gehenBei der folgenden Meldung kommt einem sofort der Amtsschimmel in den Sinn. Zumindest jedoch ist es das Beispiel für eine Situation, auf die wir später eingehen werden.

Bundesweit hat die Polizei ein Personalproblem, welches gerade durch Mehreinstellungen versucht wird zu kompensieren. Auch in Sachsen-Anhalt ist es nicht anders. Dort hat man dieses Jahr doppelt so viele Polizisten eingestellt als noch im vergangenen Jahr. Für die 700 neuen Polizisten sind entsprechende Finanzmittel im Landeshaushalt eingeplant.

Nicht jedoch für diejenigen Polizisten, die sich mit 60 Jahren noch fit genug fühlen und länger ihren Dienst verrichten möchten, als sie es müssten. Sie würden also freiwillig Dienst verrichten, ihre Reihen stärken und darauf verzichten, trotz Erreichens des Penionsalters in den verdienten Ruhestand zu gehen.

Im vergangenen Jahr noch waren es 86 Polizisten, die einen entsprechenden Antrag stellten, der vom Innenministerium auch genehmigt wurde. Doch dieses Jahr ist alles anders. Die Finanzmittel für das Polizeiressort sind wegen der erhöhten Neueinstellungen erschöpft und Innenstaatssekretärin Tamara Zieschang erklärte hierzu: “Oberste Priorität hat die Neueinstellung von Polizisten.”

Diese Entscheidung stößt bei Politikern und Polizisten gleichermaßen auf Kritik.

Dieser Fall zeigt, wie unflexibel ein Staat auf eine solche Entwicklung reagieren kann. Zwar ist es grundsätzlich zu begrüßen, wenn man mehr junge Polizisten einstellt um das Personalproblem in den Griff zu bekommen und damit auch den Personalkörper zu verjüngen.

Dies darf aber nicht zulasten der im Dienst befindlichen Kollegen gehen. Wenn es schon Kollegen gibt, die freiwillig verlängern möchten, sollte das nicht an knappen Kassen scheitern, besonders dann nicht, wenn die Finanzlage des Staates gut genug wäre, in die innere Sicherheit zu investieren.