Gedanken eines Polizisten zum Einsatz im Hambacher Forst: Zwischen Gerichtsurteil und Lebensraum

Das Bildmaterial wurde uns von Ron Weimann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
“Nachdem der Konflikt um den Hambacher Forst seit Jahren unbemerkt verlief, zumindest überregional, prägt er seit vielen Tagen die täglichen Nachrichten. Während ich als Kollege diesen äußerst umstrittenen Einsatz ein paar hundert Kilometer entfernt in Nachrichten und sozialen Netzwerken verfolge, macht es mich jeden Tag wütender.
Es macht mich wütend, zu sehen, wie Kollegen und Kolleginnen dort im Wald vor einen Karren gespannt werden, den sie nicht ziehen sollten. Die Polizei sieht sich vielfach mit dem Vorwurf konfrontiert, zum Handlanger einer Firma zu werden. Klar, das nervt.
Aber so sehr ich darüber nachdenke, ich komme unter dem Strich einfach nicht dagegen an. Auch wenn ich da die Politik eher in der Rolle des Handlangers sehe. Meine Kritik richtet sich in keinster Weise gegen die Kollegen und Kolleginnen, die dort eingesetzt sind.
Warum wäscht man hier die Wäsche eines milliardenschweren Konzerns, der für eine der dreckigsten Energien, gegen jegliche Vernunft und ohne Rücksicht einen riesigen Lebensraum abholzt? Ich sehe hier keinen Bürger in Not. Ich sehe keine Versammlung, die von unserer Verfassung abgedeckt ist und den entsprechenden Schutz erfordert. Ich sehe niemanden, der zum Schutz privater Rechte die Polizei hinzuzieht.
Ja na klar, es gab ein Gerichtsurteil. Wie war der schöne Spruch, den ich von einem meiner Ausbilder gelernt habe? Vor Gericht gibt es immer ein Urteil, aber selten Recht.
Nur mal nebenbei, und das ist hier meine ganz persönliche Sorge. Was ist, wenn wir in ein paar Jahren erfahren, dass irgendwo auf diesem Weg bis zur Rodung Geld den Besitzer gewechselt hat, das nicht hätte gezahlt werden dürfen? Wäre ja nicht das erste mal. Selbst wenn nicht, nur weil dem hier ein Gerichtsurteil zugrunde liegt, muss es noch lange nicht richtig sein.
Wie kommt so ein Urteil zustande? In Zeiten in denen ich mit meiner spießigen Familienkutsche gewisse Straßen meiden muss, da es das Klima belastet, wird plötzlich der Weg für unglaubliche Luftverschmutzung frei gemacht? Per Gericht und dann mit Hilfe der Polizei durchgesetzt?
Ich kann nicht fassen, wie ignorant man hier seitens der Politik und der Wirtschaft vorgeht. Und da wo sich Menschen diesem Treiben entgegenstellen, mit Gewalt dieses Urteil durchsetzt. Ich rede jetzt nicht von Chaoten, die Gewalt gegen Polizisten ausüben, die vermutlich nicht mal RWE buchstabieren können und einfach nur aus Abenteuerlust dort sind. Über Euch Spacken wurde genug geschrieben, belassen wir es dabei.
Es gibt aber auch viel Protest, der sinnvoll ist, der gerechtfertigt ist und der, wenn man den Zustand unserer Erde ansieht, nötig ist. Es wäre äußerst leichtfertig, diese Leute als “linke Spinner” abzustempeln. Immerhin machen sich Menschen Gedanken und ich bin froh über jeden, der das tut.
Ja, es gibt ein Gerichtsurteil zur Rodung. Und ja, es mag sein, dass die Rodung des Hambacher Forsts nicht das Ereignis ist, welches unser Klima endgültig kippen lässt. Aber was ist, wenn zig andere Konzerne durch zig andere Gerichtsurteile ermächtigt werden, die nächsten zig Wälder zu roden? Ist es dann immer noch richtig, wenn diese Urteile bewirken, dass unser Klima vor die Hunde geht?
Mein Sohn ist gerade drei und er versteht langsam, dass Papa bei der Polizei ist und es macht ihn schon stolz, dass Papa Menschen hilft und Räuber fängt. Aber, wenn er irgendwann groß ist und aufgrund von hundert anderen durchgesetzten Rodungen mit einer Staubmaske herumrennen muss, sage ich ihm dann, dass ich “dabei” war? Dass Gehorsam und Wohlverhaltenspflicht leider wichtiger waren, als unsere oder seine Zukunft? Irgendwie nicht.
Ich habe mal gelernt, dass der Sinn einer Gewaltenteilung darin besteht, dass verschiedene Instanzen sich gegenseitig kontrollieren. Nicht, dass eine der Instanzen blind durchsetzt, was immer sich die Andere (warum auch immer) als richtig hinlegt. Und wenn etwas, wie die Rodung dieses Waldes, so dermaßen wider jegliche Vernunft ist, dann wäre es vielleicht mal Zeit für eine dieser Instanzen, “Nein” zu sagen.
Wir leben in schwierigen Zeiten. Nicht weit von hier werfen andere ausführende Organe Bomben auf Schulkinder. Es ist noch nicht lange her, da haben ausführende Organe Menschen in Güterzüge gesperrt, nur weil jemand gesagt hat, dass es richtig ist. Hat sich damals, und auch jetzt, dabei auch diese “Naja, ist ja nunmal unser Job”-Einstellung durchgesetzt? Genau so entstehen Diktaturen. Genau so kann eine Regierung gegen ihr Volk handeln.
Wir sprachen neulich auf der Arbeit über die Rodung. Keiner der Kollegen am Tisch fand es auch nur ansatzweise richtig, was dort geschieht. Meinem Dienstgruppenleiter habe ich gesagt, dass er von mir eine Krankmeldung bekommen hätte, wären wir an diesem Einsatz beteiligt.
Natürlich, ich darf nicht streiken. Ich kann nicht willkürlich den Dienst verweigern. Ein Rechtsstaat funktioniert nur, weil es Menschen gibt, die ihren Dienst verrichten, auch wenn es mal ungemütlich wird. Und in diesem Job gehört es dazu, dass man mal gegen seine Überzeugungen arbeitet. Sei es bei Einsätzen im Streifendienst, sei es bei G20 oder beim Castor. Aber dieses Unternehmen lässt sich, meiner Meinung nach, mit keinem Sachverhalt vergleichen, sondern dient nur der Gewinnerhöhung eines Konzerns.
Ich wünsche allen Kollegen und Kolleginnen dass sie heile nach Hause kommen. Dass dieser Einsatz schnell vorbei geht. Und letztendlich hoffe ich auch irgendwie, dass diese Rodung doch noch ausfällt. Und dass in den Köpfen derer, die diese Welt lenken, endlich Vernunft einkehrt.”
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Der Kollege ist uns namentlich bekannt, er möchte jedoch anonym bleiben. Diese Zeilen geben die persönliche Meinung des Autors wieder.
Lieber PolizistMensch,Du bist mein ganz persönlicher Held des Tages.Grüße an Deinen Sohn und sag ihm “Pamela aus’m Internet sagt, dass er ganz dolle stolz auf seinen Papa sein soll !”Wünschen wir uns, dass @Hambibleibt und die vielen wundervollen Dinge der Natur. Hoffen wir, dass unsere Kinder noch Luft zum Atmen haben werden und ein Klima, indem sie leben können.
Ich möchte mich herzlich bedanken für dieses dringend notwendige Statement. Danke!
Danke für diese Sichtweise eines Polizisten. Ich habe schon Statements von Polizisten gelesen, die die Debatte „überemotionalisiert“ nannten und die die Gewalt gegen die Polizei dort extrem aufgebauscht haben. Bitte machen sie ihren Kollegen dort Mut, sich krankschreiben zu lassen und zu gehen! Dann kann der Wald gerettet werden.
Richtig gutes statement. Wir alle sind das Volk. Vor allem Menschen die
Kinder haben können das alles nicht wollen was dort geschieht. Habe in
den letzten tage vielen Menschen oft ähnliche sätze geschrieben wenn die
worte Politik und recht gefallen sind. Wir müssen zusammen halten. Es
bringt nichts wenn sich das Volk die schädel einschlägt. Kann jedem nur
empfehlen sich mal die Vorträge von Prof. Rainer Mausfeld
anzusehen(youtube) Das Wissen was dieser Mann vermittelt ist extrem
wichtig vor allem für Berufsgruppen wie Polizisten und Richter. Mit freundlichen Grüßen
Ich ziehe meinen Hut vor diesem Kollegen. Er hat den Kern erkannt, nur ist der Hambacher Forst nur eine kleine, ungerechte Baustelle auf diesem Elitären Kapitalismus Schlachtfeld Erde. Die Polizei wird sich in den nächsten Jahren beweisen müssen, auf welcher Seite sie steht. Auf Seiten des Kapital, und des sogenannten Staates, welcher nur die lange Hand derer ist, die das Geld kontrollieren, oder ist der Polizist auf Seiten seiner Familie, seiner Kinder und auf der Seite unseres Planeten. Wir werden es erfahren.
Danke für diese Worte. Ich bin überzeugt, dass ich sowohl am gestrigen Sonntag als auch zwei Wochen vorher, als ich unter den friedlich Demonstrierenden war, genau das in den Blicken vieler Polizist*innen dort vor Ort lesen konnte, was hier geschrieben steht. Ich hoffe von Herzen, dass wir an diesem Ort und anderswo gemeinsam an ein Ziel kommen, das für uns als Menschheit das sinnvolle und richtige ist. Alles Gute Ihnen persönlich auch!
Hervorragender Artikel, der mir und vielen mir bekannten Kollegen-/innen aus der Seele spricht! Herzlichen Dank an den Autor!
Vielen, vielen Dank für diese Worte!!!
Lieber PolizistMensch,ein wunderbarer Text! Danke für diese sachlichen aber doch bewegenden Zeilen. Sie sprechen mir aus der Seele!Ich wünsche mir sehr, das wir hier eine gute Lösung für unser Klima, unser Land und uns Menschen finden. Für alle Menschen, die in Deutschland leben.
Ich war dabei, damals vor vielen vielen Jahren, als das Atomdorf Freies Wendland “abgebaut” wurde. Mir wurde gesagt, dass muss weg. Ich habe mein Beamtendasein gekündigt. Das heute mit dem Hambacher Wald ist etwas Anderes aber irgendwie doch nicht.Danke für das Statement.
Er hat es in seinem Artikel gesagt, man kann sich auch krank melden! Es wäre doch mal ein starkes Zeichen, wenn ganze Hunderschaften es machen!!!
Es ist sehr erfreulich das Ordnungshüter hier so offen seine Meinung äussern kann, das er anonym bleiben möchte ist wohl mehr als verständlich. Ein Bürger der sich Gedanken über seine Berufsethik und über die Zukunft dieser Welt macht. Meinen Respekthat er auf jeden Fall.
Lieber Polizist,wir wären keine wehrhafte Demokratie, wenn der Staat, sein Machtmonopol nicht einsetzt. Terroristen haben eben nicht nur eine Rechte Ideologie oder eine Rote (RAF), sondern eben auch eine Grüne. Offensichtlich hab ihr alle noch nicht realisiert, was passiert, wenn die Sicherheit um Grubenrandbereich nicht gewährleistet wird. Die letzte Rutschung im Senftenberger See sollte da eine Lehre sein. plötzlich stand ein Kilometerbreiter Waldstreifen im Wasser!
@Ho Wetzel Und offenbar hast Du noch nicht realisiert, dass die Rutschung im Senftenberger See Pipifax ist verglichen mit dem, was uns in Zukunft dank fossilen Brennstoffen noch blüht. Da wird nicht nur ein kilometerbreiter Waldstreifen im Wasser stehen, sondern ganze Nationen von der Weltkarte gelöscht werden und Millionen Menschen getötet oder vertrieben.Aber das ist natürlich kein “Terrorismus”, das ist “nur” Genozid durch Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit.
Solange die Polizisten/innen nicht den Dienst verweigern, geschlossen, und alles zusammen, als Einheit, verhalten sie sich genau so, wie Helferlein der alten Diktatur. Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Bei den Nürnberger Prozessen wurde genauso argumentiert: “Ich hatte ja die Order”.Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Erst kommt das Fressen, und dann die Moral. Der Polizist will seinen Job nicht verlieren. Es gibt keine “nicht-Nazis”. Wir der Psychologe Peterson schön erklärt hat, wird es immer so sein, dass wir, wenn wir in dieser Situation stecken, NICHT rebellieren, sondern die Sicherheit unserer eigenen Verhältnisse priorisieren. Es ist nur ein ganz spezieller Persönlichkeitstyp, der selten in in einer Population vorkommt, der seine eigenen Interessen wirklich aufs Spiel setzt um damit höheren Prinzipien zu dienen. Dieser Persönlichkeitstyp ist im Hambacher Forst vertreten. Aber NICHT auf Seiten der Polizei.
Hallo Polizist=Mensch, danke für diesen ehrlichen Beitrag. Er macht Hoffnung. Hoffnung, dass es auf eurer Seite auch Menschen gibt, nicht nur Befehlsempfänger. Ich bin jetzt 53 Jahre alt. Ich bin seit 35 Jahren politsch links engagiert. Ich bin einer jener „Spacken“, die, wie du sagst, RWE nicht mal buchstabieren können. Du irrst Dich gewaltig. Ich komme ursprünglich aus dem gewaltfreien Widerstand, aber im Laufe der Jahre wurde ich so unzählige Male mit vollkommen enthemmter, maßloser Polizeigewalt konfrontiert, von der Du auch wissen MUSST. Zuletzt im Chemnitz, da wurden mein Sohn und ich auf einem großen, leeren Platz von einer Horde Bepos ohne rkennbaren Grund einfach umgerannt
Schon mal was von Remonstrationsrecht gehört? Alle Polizisten und Staatsdiener haben die Möglichkeit, doch wer traut sich schon!?
Wir kennen unsere Rechte und in diesem Fall steht es uns nicht zu. Bitte schlau machen, bevor so eine Behauptung aufgestellt wird.
Warum steht es euch in diesem Fall nicht zu? Es müssten sich einfach mehrere Polizisten, die vor Ort agieren zusammenschließen und gemeinsam eine schriftliche Remonstration einreichen, das wäre ein sehr starkes Signal und hätte vermutlich weniger Konsequenzen, wie Repression und Mobbing durch andere Polizisten, wahrscheinlich vorwiegend männliche. Einfach mal machen, so wie kürzlich alle ihre Helme abgenommen haben als “Ohne Helm und ohne Knüppel seid ihr schön!” skandiert wurde. Dann einen Schritt weitergehen und als gesamte Einheit den beschämenden Einsatz verweigern. Das braucht nur Mut und etwas Organisation, oder liege ich falsch? Wenn ja, erkläre es uns.
Lieber
Autor. Danke für die klaren Worte! Leider habe ich einige Punkte vermisst!
1. Remonstrieren!?!
Recht und Pflicht eines Beamten
2. Streiken nein!
Demonstrieren ja! Welcher Polizist wird davon abgehalten, in seiner Freizeit
FÜR Deine genannten Gründe selbst am Forst oder egal wo UNrechtes passiert,
einzustehen!
3. Dienst nach
Vorschrift! Wenn das so viele Kollegen so sehen wie du
schreibst, sprecht
euch ab, klärt untereinander wie ihr im Dienst die Proteste unterstützen könnt:
Lasst Leute durchflutschen, schlagt langsamer, sagt zu einem
“Befehl”/einer Anordnung erst mal Moment/nein sagen… das schindet
Zeit oder bewegt euch, wie sich Beamte bewegen… laaangsaaaam;-)
Vielen Dank für das wunderbare Statement, das sichtlich von Herzen kommt.Die Natur und Wälder geben uns Menschen so viel Gutes.Wenn ich daran denke, dass RWE auch das letzte übriggebliebene Waldstück roden will, bricht es mir das Herz.Bitte lasst uns alles erdenkliche tun, den Wald zu erhalten. Ich hoffe auf ein Wunder.
Lieber Briefeschreiber.
Vielen Dank für diese mutigen Zeilen.
Sie erinnern mich genau an eine
Diskussion im September 2010 am Bauzaun des Stuttgarter
Hauptbahnhofs. Ich diskutierte als Demonstrant lebhaft mit einem
Polizisten, wer in dieser Situation eigentlich auf der Seite der
Demokratie stehe und wie man als Polizist reagiert, wenn man für
Unrecht missbraucht wird. Der Kollege vertrat die Auffassung, dass er
es gut mit seinem Gewissen vereinbaren könne, Gesetze und Urteile
auch gegen seine eigene Überzeugung durchzusetzen, weil die
Verantwortung dafür bei der Politik und letztlich beim Wähler
liege. Wenige Tage später, entdeckte mich dieser Polizist am Abend
des 30.09.2010, dem schwarzen Donnerstag der Parkräumung in
Stuttgart, an einem Absperrgitter. Er kam etwa zwanzig Meter auf mich
zu und sprach mich an. Er habe über unsere Diskussion noch lange mit
seiner Frau diskutiert und sei bei seiner Einstellung geblieben. Und
er sei noch immer stolz gewesen, Polizist zu sein. Aber an diesem
Morgen, als er die Reihe Wasserwerfer im Park gesehen habe, habe er
sich das erste Mal in seinem Leben für seinen Beruf geschämt.
In einer anderen Situation, als ich
mich schützend vor einen alten Mann gestellt hatte, wurde zwei
jungen Beamten befohlen, mich abzuführen. Die Junge Kollegin bat
mich dafür unter Tränen um Verzeihung, denn sie hätte privat auf
der anderen Seite gestanden. Ich machte ihr damals Mut, den Auftrag
einfach auszuführen, das es mir in diesem Chaos ein leichtes war,
die Polizeiketten zu umlaufen und wieder zurück zu kommen.Die
Parkräumung, und damit auch die unfassbare Gewalt, haben sich Jahre
später dann tatsächlich als rechtswidrig herausgestellt. Deshalb
bin ich froh, dass es in Ihren Reihen viele Menschen wie Sie gibt.
Menschlichkeit sollte immer Vorrang vor Gewalt haben. Auf allen
Seiten.
Ich erinnere mich auch noch an weitere Anekdoten.
Während einer Demonstration am 26.August 2010 am Nordflügel des
Stuttgarter Hauptbahnhofs, in deren Verlauf dieser von einigen
Demonstranten besetzt wurde, stand ich mit einigen anderen Demonstranten
direkt ein paar Beamten aus Rostock gegenüber. Diese hatten nach
eigenem Bekunden überhaupt keine Ahnung davon, worum es bei dieser
Auseinandersetzung überhaupt ging. Also nutzen wir die Zeit und kamen in
sehr gute Gespräche. Irgendwann kam über Funk der Befehl, uns
Demonstranten zurück zu drängen. Ich erklärte den Beamten kurz, dass
wir, genau wie sie auch, hier waren, um die Demokratie zu schützen. Ich
bat daher um Verständnis, dass wir uns dem Druck nun gewaltfrei entgegen
stellen würden. Wir kehrten den Beamten den Rücken und stemmten uns mit
aller Kraft gegen sie. Nach wenigen Minuten kam der Befehl, die
Maßnahme zu unterbrechen. Der Druck ließ nach, und wir drehten uns
wieder um, um unsere Gespräche fortzusetzen. Das ging so noch einige
Male, und schon bald wurden unsere Gespräche nur noch durch die Ansage
„Zeit zum Kuscheln“ unterbrochen. So absurd diese Situation erscheinen
mag, so friedfertig blieb sie. Als sich die Demonstration schließlich
auflöste verabschiedeten wir uns mit Handschlag und wünschten uns
gegenseitig einen guten Heimweg. Vielleicht liest das hier ja zufällig
einer dieser Beamten und erinnert sich. Ich werde diese Begegnungen
jedenfalls nie vergessen, auch wenn sie in einem krassen Gegensatz dazu
stehen, was ich am 30.09.2010 im Schlossgarten erleben musste und
fotografiert habe:
https://plus.google.com/photos/100753617020447396901/album/5659180011225299249
Danke für die ehrlichen, mutigen und sehr zutreffenden Worte!Gerade von einem Polizisten liest sich das sehr gut und sprüht ein wenig Hoffnung, dass es die erreicht die schneller etwas ändern können als die kleinen in der Masse!
Wow, kluge Worte. Spricht vielen aus dem Herzen.
Nachdem ich neulich den Film “Die Konferenz der Tiere” gesehen habe,
musste ich sofort an die Geschehnisse im Hambacher Forst denken.Den so unverantwortlich handelnden Menschen stehen die Tiere gegenüber,
die im Gegensatz zu den Menschen erkannt haben, dass letztere die
Zukunft ihrer Kinder aufs Spiel setzen. „Es geht um die Kinder“
wird zum Leitspruch der Konferenz der Tiere. Die moralische
Überlegenheit der Tiere wird oft hervorgehoben, …: „Wir werden die Welt schon in Ordnung bringen! Wir
sind ja schließlich keine Menschen!“ Da die Menschen als Gesamtheit offensichtlich ihrer
Verantwortung, für ihre Kinder zu sorgen, nicht gewachsen sind,
übernehmen die Tiere deren Fürsorge, bis die Erwachsenen zur Vernunft
kommen.(Quelle: Wikipedia)Und dann gibt es ja auch noch die vermutliche Weissagung der Cree…Wie wahr.
Ich kann dem nur zustimmen, was hier geschrieben wurde … hier ein
Artikel von der Anderen Seite, der das gleiche Thema aufgreift – und ich
wünsche tatsächlich allen Polizistis, dass sie, genauso wie Aktivistis
gesund aus dem Konflikt hervorgehen:
http://linaluft.org/steh_auf_f%C3%BCr_deine_zukunft.html
Vielen dank für die ehrlichen Worte!
Danke, mutiger Polizist! Wir brauchen euch und wir mögen euch. Wir lassen es nicht zu, dass wir wegen Geldgier gespalten werden. Der gesunde Menschenverstand ist auf unserer Seite. Ich weiß von Polizisten, die beim G20 Gipfel waren wie qualvoll es ist, sich aufspalten zu lassen. Das lassen wir nicht zu, wir sind mit euch, bleibt Menschen mit gesundem Menschenverstand, darum geht es jetzt!
Wow… habe “Pipi” in den Augen !!! Danke für diesen Beitrag, der mir zeigt, dass es doch noch Polizisten gibt, die das Herz am rechten Fleck haben. DANKE für dieses Statement.. DANKE für Dein SEIN… DANKE für die ehrlichen Worte… und DANKE dass ein “kleiner Sohn” so einen großartigen Papa hat, der sagt, was er denkt.Es erwachen immer mehr Menschen und erkennen, dass das “WIR sind Deutschland, Europa und die Welt” wichtiger IST als alles andere “was man uns bisher weismachen will”!!!Gott schütze Dich und Deine Kollegen / Kolleginnen
Danke, für diesen Bericht, der zeigt, dass es auch bei der Polizei genug Menschen gibt, die dieses Vorgehen für nicht geRECHTfertigt finden.
Lieber Mensch Polizist, ich sehr dankbar für die Veröffentlichung Ihrer Gedanken. Es gibt mir Zuversicht, dass es aus allen Ebenen Menschen gibt, die sich gegen Unrecht stellen. Danke dafür
DANKE an DICH, DU Herzensmensch! Und an all diejenigen, welche sich
bedingungslos für den Erhalt unserer Natur einsetzen! Es fällt mir sehr
schwer aus Wut und absolutes “Das geht gar nicht!” gegenüber RWE dieses
den Kindern in der Schule zu erklären. Ökologische Nachhaltigkeit mit
Erhalt und Demut gegenüber unserer Natur ist unserer Aufgabe und nicht
die Zertörung. Mir tränt das Herz und ich appeliere an diejenigen, ihre
Menschlichkeit zu zeigen, welche durch mutige Polizisten vorgelebt wird!
Alles Liebe!
Großartiges Statement. Vielen Dank. Ich hoffe, es bleibt morgen friedlich bei der Großdemo – auch für euch Polizistenmenschen.
„Und dass in den Köpfen derer, die diese Welt lenken, endlich Vernunft einkehrt.“Es sind nicht die da oben die Lenken, es sind wir. Wir haben es nur vergessen! Wir brauchen niemanden der uns dabei hilft.
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Vielen Dank für diesen Beitrag!
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Lieber Polizist & Mensch,danke für diese Worte. Gerade Ihr “Staatsdiener” werdet immer wieder vor wechselnde Karren gespannt, vergessend, dass Ihr auch Bürger, Teil des Staates und selbst “Souverän” seid. Ich erinnere gern an das Lied von Reinhard Mey “Sei wachsam…”,dessen Text das Problem bestens darstellt: “…kein Tütchen Gras, aber eine ganze Giftgasfabrik kannst Du hier kaufen….” und “….und die Polizei muß immer auf die Falschen draufhauen…..”.