Gedanken von Sarah: Warum bin ich Polizistin?
“Manchmal frage ich mich warum ich Polizistin geworden bin und ob ich es wirklich noch will, die Uniform zu tragen.
Man hat es größtenteils nur noch mit Menschen zu tun, die einen angreifen, dumm anpöbeln oder meinen sie wüssten alles besser.Ist es wirklich sinnvoll dafür sein Leben zu riskieren?
Man erlebt viele schlimme Momente, von häuslicher Gewalt, schweren Verkehrsunfällen oder sogar Suiziden. Man muss sich um betrunkene Personen kümmern, sich beleidigen lassen oder auch, wenn es sein muss, das Pfefferspray oder den Schlagstock einsetzen.
Danach denkt man sehr viel über die Einsätze nach. Hätte man irgendwas verhindern können, etwas anders machen können oder war es genau richtig wie man gehandelt hat. All das ist manchmal nur sehr schwer zu verarbeiten.
Dazu kommen manchmal noch die unbeliebten Arbeitszeiten, wer mag schon gerne nachts, am Wochenende oder gar an Feiertagen arbeiten, wenn man viel lieber etwas mit der Familie oder den Freunden unternehmen könnte. All das ist unter einen Hut zu bringen. Manchmal ist es dann auch so das man in seinem Freundeskreis ausschließlich nur noch Kollegen hat, denn die haben auch dann frei wenn man selber frei hat.
Doch ich habe gemerkt das die positiven Dinge überwiegen.
Es ist ein tolles Gefühl Menschen helfen zu können die Hilfe benötigen. Von Menschen auch ein Dankeschön zu bekommen, wenn man schnell am Einsatzort war. Doch am aller tollsten sind die kleinen Kinder, sie schenken einem ein Lächeln, schauen einen mit funkelnden Augen an und sind einfach begeistert, wenn sie die Polizei sehen.
Zu den positiven Dingen kommen auch noch die Kollegen. Sie sind wie eine zweite Familie, man kann sich aufeinander verlassen, kann sich einen privaten Rat holen oder man hat auch mal eine Schulter zum anlehnen.
Und nur weil wir eine Uniform tragen heißt es nicht, dass wir keine Menschen sind!
Wir sind Menschen die täglich ein großes Risiko eingehen Menschen zu helfen und Leben zu retten, wenn die 110 gerufen wird. Wir möchten nach unseren Einsätzen ebenso wieder gesund und unversehrt nach Hause zu unseren Familien kommen.
Darum würden wir uns alle ein wenig mehr Respekt wünschen.
Denn wir alle machen unseren Job sehr gerne! Polizist sein ist kein Beruf, den man einfach so ausübt, man tut dies mit Leib uns Seele.
Und genau aus diesen Gründen bin ich Polizistin geworden!
Sarah”
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Bild und Text stammen von der Kollegin.
Die Polizei macht den Job den viele sich nie Trauen würden. Respekt!