Tragischer Einsatz: Flüchtiger stirbt nach Schusswaffengebrauch
Auch wenn wir Polizisten wissen, dass wir unsere Dienstwaffe notfalls einsetzen müssen, um unser eigenes Leben zu schützen, ist es nie leicht, es tatsächlich zu tun. Wir möchten die Schwachen schützen, Leben bewahren. Doch manchmal geht es einfach nicht anders. Belastend bleibt so ein Einsatz allemal.
Einen solchen Einsatz hatte die Kantonspolizei Bern (Schweiz) vor wenigen Tagen, als sie einen Mann suchten, der in einer psychiatrischen Klinik untergebracht war. Die Pressemeldung hält hier keine Gründe für die Unterbringung fest. Es wäre alles möglich, von einer persönlichen Krise bis hin zum Wunsch dem eigenen Leben ein Ende zu setzen.
Letzteres würde den Einsatz noch tragischer machen, weil genau dann die eingesetzten Polizisten dem zuvor gekommen wären (Suicide by Cop). Wie dem auch sei, der Mann hatte eine günstige Gelegenheit genutzt und war aus der Klinik entlaufen.
Wegen akuter Eigen- und/oder Fremdgefährdung fahndete die Polizei nach dem entwichenen Mann und eine Patrouille konnte den Mann auch später in Bern antreffen. Die Polizisten sprachen ihn an. Was dann geschah, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen.
Es muss zu einer akuten bedrohlichen Situation gekommen sein, als einer der Polizisten zu seiner Dienstwaffe griff und den Abzug betätigte. Das Projektil traf den flüchtigen Mann und verletzte ihn lebensbedrohlich. Es wurden sofort lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet, doch der 36-jährige Schweizer starb wenig später im Spital.
Bei dem 36-Jährigen konnten die Polizisten eine Schusswaffe sicherstellen. Mit den Ermittlungen zu diesem tragischen Einsatz wurden die Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland und ein ausserkantonales Polizeikorps betraut.
Wir hoffen, die eingesetzten Kollegen erhalten jedwede Unterstützung bei der Verarbeitung dieses schwierigen Einsatzes. Den Angehörigen des Verstorbenen gilt unser ganzes Mitgefühl.