Noch eine Rechnung offen: Mob greift Polizisten an, die privat unterwegs sind – Vier Polizisten verletzt
Am vergangenen Wochenende wurden vier Polizisten in Hamm (Nordrhein-Westfalen) von einem Mob angegriffen, der offenbar noch eine Rechnung offen hatte. Vier Polizisten wurden dabei verletzt. Zwei Tatverdächtige sind wieder auf freiem Fuß.
Der Vorfall geschah in der Nacht zum Samstag. Vier Polizisten, die privat auf der Amüsiermeile Hamms unterwegs waren und ein bisschen Spaß haben wollten, wurden plötzlich von einem 19-Jährigen angesprochen.
Der junge Mann kennt einen der Polizisten. Dieser hatte dienstlich mit dem Heranwachsenden zu tun, der, wie es heißt, einen Diebstahl begangen hatte. Es entwickelte sich eine Diskussion, an deren Ende die Polizisten den Mann weg schickten.
Der geht auch, kommt aber kurz darauf mit Verstärkung zurück. Eine Gruppe von 15 Personen stand nun den vier zivilen Polizisten gegenüber. Und wie Opfer und Zeugen gleichermaßen aussagten, sei die Personengruppe sofort auf die Beamten losgegangen.
Es kam zu einer Schlägerei, bei der ein Polizisten zu Boden ging und auf dessen Kopf noch weiter eingetreten wurde. Ein weiterer Polizist erlitt oberflächliche Schnittverletzungen am Bauch, die beiden übrigen Beamten klagten später über Schürfwunden und Prellungen. Der Dortmunder Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel: “Aber zu keinem Zeitpunkt bestand für irgendeinen aus der Gruppe Lebensgefahr.”
Polizei und Rettung wurden alarmiert. Alle vier verletzten Polizisten kamen in ein Krankenhaus. Zwei konnten es nach ambulanter Behandlung wieder verlassen, ein dritter konnte im Laufe des folgenden Tages wieder nach Hause und der vierte wurde zur Beobachtung stationär aufgenommen.
Die im Dienst befindlichen Kollegen konnten zwei 19-jährige Tatverdächtige festnehmen, die mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß sind. Es sei bislang nicht nachweisbar, dass es sich hier um die Haupttäter handele. Allerdings verspreche man sich von dem Videomaterial der umliegenden Kneipen entscheidende Hinweise auf den Tatverlauf und die Täter.
Wir senden die besten Genesungswünsche nach Hamm und hoffen, dass die Tat vollständig aufgeklärt werden kann.
Was heißt hier keine Lebensgefahr? Bei Tritten gegen den Kopf besteht immer Lebensgefahr oder mindestens die Gefahr einer schweren Schädigung!
Danke für den oben angegebenen Kommentar. Ich verstehe unsere Gesetzgebung auch bisweilen nicht mehr so recht.
Erstens ist das schwere Körperverletzung,zweitens besteht auch nach meiner Auffassung Lebensgefahr, wenn einer am Boden liegend gegen den Kopf getreten wird, drittens frage ich mich, warum noch zwischen Haupt- und Nebentätern unterschieden wird. Alle 15 Personen haben doch vier Polizisten angegriffen, wobei das einfach nur feige und absolut ekelhaft ist. Nur zwei konnten gefasst werden und sind dann schon wieder auf freiem Fuss?
Was muss noch alles hier passieren, bis unsere Justiz auch in der Praxis härter durchgreift? Auch Polizisten haben ein Recht auf Unversehrtheit und Schutz. Meine Kritik geht hier an die Justiz, nicht an die Arbeit der Polizei, die selbst immer öfter Opfer von roher menschenverachtender Gewalt werden. Gehen Freiheitsrechte von Straftätern mittlerweile vor die öffentliche Sicherheit von Bürgern? Dann kann ich nur noch sagen: Armes Deutschland. Traurige Entwicklung. Den Polizeibeamten wünsche ich baldige Genesung und eine gute Verarbeitung dieses feigen Angriffs sowie den notwendigen Rückhalt.