Weil das Leben nicht mehr lebenswert erschien: Polizist erschießt sich in der Dienststelle
Die Polizeifamilie trauert um einen der Ihren, der, so scheint es, den Tod bewusst gewählt hat. Wir maßen uns nicht an darüber zu urteilen und so möchten wir auch unsere Leserschaft bitten, aus Rücksicht auf die Angehörigen davon abzusehen. Bitte beachtet auch unseren Hinweis am Ende des Beitrags.
Am vergangenen Donnerstag hat sich ein Polizist im Polizeikommissariat Wunstorf (Niedersachsen) das Leben genommen. Wie es heißt, habe er dazu seine Dienstwaffe benutzt und sich in den Umkleideräumen selbst erschossen.
Der Beamte war im Streifendienst tätig. Warum er den Suizid wählte ist noch unklar. Der 35-Jährige hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.
Durch die Polizeidirektion Hannover wurde der Vorfall bestätigt, man möchte sich aber nicht näher dazu äußern. Auch der Dienststellenleiter Thomas Broichwollte äußerte sich nicht dazu, erklärte aber, dass er und die übrigen rund 50 Mitarbeiter bestürzt sind.
Wie stark muss die Verzweiflung, wie tief der Schmerz gewesen sein, wenn man diesen letzten Schritt geht, sich selbst das Leben zu nehmen und diejenigen, die man einst liebte, alleine zurück zu lassen… Wir können es nicht verstehen und die Frage nach dem Warum wird unbeantwortet bleiben.
Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen, die diesen schmerzlichen Verlust so schnell nicht werden verkraften können. Wir sind auch bei den Kollegen, für die das Undenkbare geschehen ist. Ihr alle seid mit eurer Trauer nicht alleine!
Lieber Kollege, wir hoffen, dass du nun den Frieden gefunden hast, nach dem du dich sehntest und den du hier auf Erden nicht finden konntest. Ruhe in Frieden. ⚫️🔵⚫️
Hinweis:
Wenn du dich traurig oder depressiv fühlst, du keine Lust mehr hast, vielleicht sogar am (Weiter-) Leben, dann wende dich bitte an Freunde oder Bekannte. Rede darüber, denn reden hilft und du fühlst dich nicht so alleine!
Gerade in der Polizei gibt es die Kriseninterventionsteams, die Polizeipsychologen und die Polizeiseelsorge. Letztere unterliegen der Schweigepflicht, so dass du sicher sein kannst, dass das Gespräch – wenn gewünscht – unter vier Augen bleibt.
Ansonsten kannst du auch die Telefonseelsorge oder eine andere Beratungsstelle kostenlos und anonym anrufen. Telefonnummern und Links für Deutschland, Österreich und die Schweiz findest du hier bei uns im Blog.
Hinterbliebene, die einen Angehörigen nach einem Suizid verloren haben, erhalten beim Projekt Hilfe nach Suizid Unterstützung (nur online).
Unsere Gedanken zum Thema Suizid und dem Warum könnt ihr hier nachlesen.
Bei uns hier in Baden-Württemberg hat sich vor einigen Jahren der Leiter eines recht großen Postens auf der Dienststelle erschossen. Auch damals ist uns das Verarbeiten des Vorfalls schwer gefallen, da der Kollege im gesamten Landkreis recht bekannt, und eigentlich als offene und lebensfrohe Person bekannt war. Noch heute geht mir dieser Vorfall nahe und ich frage mich, warum das passieren musste. Daran erkennt man, dass Polizeibeamte auch nun mal Menschen sind.
Auch von mir ein herzliches Beileid an die Angehörigen. Das zeigt wieder, wie ernst das Thema Depression/Suizid zu nehmen ist. Wichtig sind mir zwei Dinge, die oft falsch interpretiert werden. ” Wer einen Suizid ankündigt, der tut es nicht” Das ist falsch.Ein grosser Anteil kündigt es an. Und ” Wenn ich jemanden auf mögliche Suizidgedanken anspreche dann bringe ich ihn erst darauf” Auch das ist falsch,im Gegenteil, viele sind erleichtert, wenn sie reden können. Wenn ihr also ein blödes Gefühl habt dann lasst den Kollegen nicht allein, Nehmt ihm die Waffe ab , schleppt ihn zum Arzt,und begleitet ihn.Haltet Kontakt. Die wichtigste Botschaft ist, Die Krise geht vorbei, es wird wieder besser und dann ist der Betreffende dankbar für die Hilfe, auch wenn er das in der Akutphase nicht zeigen kann. Und an alle Betroffenen. Sucht Euch Hilfe, es lohnt sich und Gute Besserung!
Herzliches Beileid den Angehörigen, besonders seiner Familie und allen Kollegen der Polizei. Mehr braucht man nicht zu sagen. Traurig, wenn ein Mensch so verzweifelt ist, dass er keinen anderen Ausweg sieht. Seid füreinander da und passt untereinander auf euch auf.
Mein allerherzlichstes Beileid an die Familie, vor allem an die Kinder und die Kolleginnen und Kollegen. Schade, dass es immer noch Menschen gibt, die keinen anderen Weg finden. Sucht Euch Hilfe, dass ist immer besser