Zwei Festnahmen in Duisburg Marxloh: Zwei Großeinsätze der Polizei, weil bis zu 200 Personen die Maßnahme verhindern wollen

20. Mai 2020 um 20:53

Zwei Festnahmen in Duisburg Marxloh: Zwei Großeinsätze der Polizei, weil bis zu 200 Personen die Maßnahme verhindern wollenWer uns schon etwas länger folgt, der weiß, dass Duisburg Marxloh (Nordrhein-Westfalen) ein sozialer Brennpunkt und für uns Polizisten oft ein hartes Pflaster ist. Immer wieder kommt es zu Großeinsätzen der Polizei, weil sich ein Mob zusammen rottet um die Polizisten anzugreifen. So war es nun auch bei zwei unterschiedlichen Festnahmen innerhalb weniger Tage.

 

Zum ersten Großeinsatz kam es am vergangenen Sonntag, als eine Streife einen per Haftbefehl gesuchten 18-Jährigen erkannte, der wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung gesucht wurde. Der Gesuchte versuchte in ein Haus zu flüchten, konnte von den Polizisten aber ergriffen werden.

Der 18-Jährige wehrte sich massiv gegen die Festnahme, so dass die Beamten Pfefferspray einsetzten. Innerhalb kürzester Zeit versammelten sich etwa 30 Angehörige des Gesuchten, die lautstark schrien, den Einsatz filmten (Stichwort “Polizeigewalt” dokumentieren, auch wenn es keine gab) und massiv die Festnahme behinderten.

Unterstützungskräfte konnten die Angehörigen abdrängen und in Schach halten, doch die Schwester des 18-Jährigen ließ nicht locker und versuchte immer wieder zu ihrem Bruder zu gelangen. Mehrere Platzverweise wurde nicht befolgt, so dass die 17-Jährige in Gewahrsam genommen werden musste.

Unter ständigen Beleidigungen (“Hurensöhne”) und Drohungen gegen die Einsatzkräfte gelang es nun endlich den Festgenommenen in den Streifenwagen zu setzen und zur Wache zu verbringen. Dort wurde er medizinisch versorgt, da er sich durch den Einsatz von Pfefferspray und durch seine Widerstandshandlungen während der Festnahme leicht verletzte.

Zwei Polizisten wurden bei diesem Einsatz leicht verletzt und blieben dienstfähig. Es wird nun wegen Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Bedrohung ermittelt.

 

Nur wenige Tage später, am gestrigen Dienstag, kam es zum nächsten Großeinsatz, Anlass war abermals eine Festnahme und das Prozedere dem vorgenannten sehr ähnlich. Eine Streife erkannte einen 18-Jährigen, der wegen Nötigung per Haftbefehl gesucht wurde.

Der junge Mann rannte in ein Haus. Im zweiten Stock konnten die Polizisten den Gesuchten einholen, hier trat und schlug er um sich, so dass die Polizisten ihm Handschellen anlegten. Im Treppenhaus versammelten sich einige Anwohner und bedrängten die Beamten.

Vor dem Haus sammelten sich bis zu 200 Personen, so dass ein massives Polizeiaufgebot notwendig war, um die Situation unter Kontrolle zu behalten. Auch hier konnten die Polizisten den Festgenommenen nur unter ständigen Beleidigungen (“Hurensöhne”) und Spuckattacken in Richtung der Beamten in den Streifenwagen und zur Wache verbringen.

Zwei Männer im Alter von 21 und 39 Jahren versuchten besonders vehement die polizeiliche Maßnahme zu stören und wurden, da ausgesprochene Platzverweise nicht befolgt wurden, in Gewahrsam genommen. Hierbei leistete der 39-Jährige Widerstand, bei dem er leicht verletzt wurde.

Bei diesem Einsatz wurden zum Glück keine Polizisten verletzt. Die Polizei Duisburg betont, dass die beiden Haftbefehlsvollstreckungen in der Sache nichts miteinander zu tun haben.