Offener Brief an Saskia Esken: Ihr Rassismusvorwurf ist ein Schlag ins Gesicht aller Dienst leistenden Sicherheitskräfte
“Sehr geehrte Frau Esken,
nach 41 Jahren Polizeivollzugsdienst gehe ich demnächst in den Ruhestand. Es wurde dabei mehrmals versucht, mich in der Ausübung meines Dienstes umzubringen. Das gehört eben zu unserem Beruf. Ich leistete in der Großstadt genauso Dienst, wie im ländlichen Bereich oder bei der Kriminalpolizei. Habe für die Vereinten Nationen, sowie für das Auswärtige Amt im Ausland mehrmals Dienst geleistet.
Ich war an vorderster Front beim G8, G7, Fußballweltmeisterschaft usw. usw. Ich kann ihnen versichern, weder bei meinen Kollegen mit oder ohne Migrationshintergrund, noch bei meinem polizeilichen Gegenüber spielte die Hautfarbe eine Rolle.
Die überwältigende Mehrheit der über 300.000 Polizistinnen und Polizisten würde für jeden schwarzen Schüler beim Amoklauf das Leben Opfern; und haben das auch schon manchmal getan. 2015 wurde Deutschland um seine Innere Sicherheit und Aufnahmebereitschaft bei der Flüchtlingskrise bewundert. Gerade die Polizeien des Bundes und der Länder haben hier rund um die Uhr den Flüchtlingstreck betreut und versucht, Ordnung in das Chaos zu bringen.
Hat sich da latenter Rassismus breit gemacht, als wir den Menschen in der Not halfen?
In all den Jahren habe ich viele „Schwarze, Weiße, Gelbe und braungebrannte (Touristen) Menschen kontrolliert. Immer hatte dies einen Grund und war Teil meiner zugewiesenen Aufgaben. Glauben sie denn ernsthaft, dass wir einen organisierten latenten Rassismus in den eigenen Reihen haben? Das kann doch nicht ihr Ernst sein!! Eine pauschalisierte Aussage von Ihnen, die von “latentem Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte“ spricht, ist ein Schlag ins Gesicht aller Dienst leistenden Sicherheitskräfte.
Ich will nicht verhehlen, dass es auch in unseren Reihen Weltverschwörer, Rechtsradikale und Rassisten gibt. Das wäre doch bei über 300.000 Polizeibeamten widersinnig, wenn es nicht so wäre. Aber sobald dies bekannt wird, versuchen wir diese aus dem Dienst zu entfernen. Oftmals gelingt es aufgrund der richterlichen Rechtsprechung nicht.
Ich bin die letzten Jahren als Polizeifachlehrer damit betraut worden, junge Menschen als Polizisten auszubilden. Die junge Generation kennt keine Grenzen, Rassen und ist polyglott. Wir haben mittlerweile viele MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund und sind nicht zur Stolz auf sie, sonder sie sind auch eine große Bereicherung. Glauben Sie, dass diese Generation Rassisten sind?
Sprechen sie den Ärzten einen latenten Hang zum Sexismus, Kindesmissbrauch und Vergewaltigung ebenfalls zu. Ja auch solche Ärzte gibt es. Aber keiner käme auf die Idee, dieser Berufsgruppe latenten Sexualmissbrauch vorzuwerfen. Aber gegenüber der Polizei tun Sie das gerade.
Zum Schluss ein Zitat einer Algerierin mir gegenüber. Sie hatte eine Anzeige wegen Häuslicher Gewalt erstattet.
‘In Algerien wäre ich mindestens aus der Wache geschmissen worden, oder sogar sexuell missbraucht, wenn ich eine Anzeige erstattet hätte. Die Deutsche Polizei fährt mich auch noch nach Hause. Welch ein schönes Land, ich danke ihnen.’
Vielleicht überdenken Sie ihre (vielleicht unüberlegte) Aussage noch einmal.
Freundliche Grüße
Lothar Riemer
(Bayrischer Schutzmann)”
Danke für die offenen Worte. Du sprichst mir aus der Seele. Auch ich bin seit fast 38 Jahren Polizist in Berlin und habe in ganz Deutschland meine Gesundheit riskiert. Der Gedanke, jemanden wegen seiner Hautfarbe oder seiner kulturellen Herkunft anders zu behandeln, liegt mir fern.
Umso mehr trifft auch mich dieser pauschale Vorwurf.
Ich hoffe nicht nur auf eine öffentliche Entschuldigung sondern auch politisch nicht tragbare Volksvertreterin…
LG aus Berlin
Das ist ein erschreckender Eindruck den diese Nachfolgerin von Willy Brandt und Helmut Schmidt hinterlässt. Mit diesen “Vorsitzenden” kann die SPD keinen Blumentopf gewinnen. In Berlin haben es diese “Polizeifeinde” es Geschäft, gemeinsam mit den SED-Nachfolgern “Die Linke” und den SPD-abtrünnigen Grüne das Recht zu verdrehen. Ein Polizeibeamter muß jetzt die Rechtmäßigkeit seiner Maßnahme beweisen, dem Straftäter muss weiter sein schuldhaft Verhalten nachgewiesen werden.
Ich war 43 Jahre Pol.Beamter und mir tun die Kollegen nur noch leid. Unter diesen Voraussetzungen wird die Polizei wohl kaum noch gute Leute für den Dienst gewinnen.
Gute Nacht Deutschland.
Ich verabscheue mittlerweile das Pauschalisieren von Politik und Medien. Wenn unsere Politik und Medienvertreter so professionell ihre Arbeit machen würden, wie ich es in über 40 Jahren als Bürgerin bei Polizeibeamten/beamtinnen selbst erlebt und auch beobachtet habe, hätte unser Land viele Probleme in diesem Ausmaß nicht. Vielleicht auch kein Problem mit Diskriminierung und dem hier vorgeworfenen Rassismus. Politiker erlassen Antidiskriminierungs-gesetze, um angeblich Bürger davor zu schützen und verhalten sich gleichzeitig genauso (Berliner Senat). Sie diskriminieren eine Berufsgruppe, die zum Wohle unseres Landes eingesetzt wird. Frau Esken wirft der Polizei jetzt Rassismus vor und stellt gleich alle unter Generalverdacht. Das ist ja auch einfacher, als sich eine differenzierte Meinung zu bilden. Vielleicht sollten die Herrschaften “da oben” erst einmal Denken bevor sie handeln und irgendeinen Unsinn von sich geben. Immerhin werden in unserem Land auch radikalisierte Rechts- und auch Linksparteien geduldet. Dies führt ebenso zu dem beklagten Rassismus und der Gewalt. Warum wird jetzt ausgerechnet Polizeibeamten, die einen Eid auf unseren demokratischen Rechtsstaat schwören, ein solcher Vorwurf gemacht und diese alle unter Generalverdacht gestellt? Gehts noch? Kein Politiker braucht sich demnächst zu wundern und einen Mangel an Polizisten in unserem Land beklagen. Die Regierenden haben dies allein zu verantworten. Vielleicht gehen die Herren und Damen aus der Regierung ja demnächst selbst auf Streife, wenn sie alle staatlichen Mitarbeiter vergrault haben. Dann aber prost Mahlzeit!
Ich jedenfalls bin den Polizeibeamten und -beamtinnen sehr dankbar für ihre Arbeit, die sie hier tun. Es wird oft über Gewalt gesprochen, doch von Seiten der Polizei habe ich persönlich noch keine erlebt noch beobachten können. Ich habe bis dato bisher immer gesehen, dass sich Polizeibeamte besonnen, respektvoll, umsichtig verhalten haben. Dabei freundlich, hilfsbereit und engagiert waren. Was ich anhand mancher medialen Berichterstattung in sozialen Netzwerken von Seiten der Politik nicht behaupten kann. Dort ließen alleine manche Kommentare und Äußerungen in Debatten zu wünschen übrig. Diese Aussage von Seiten der Politik jetzt zeugt abgesehen davon auch nicht von sehr viel Taktgefühl und Empathie.
Schöner offener Brief, dder lieber die Augen zu macht und Probleme die es gibt in alle Richtungen abschiebt. Ganz beiläufig wird das Wort organisiert eingeschoben um ein überspezifisches Dementi zu liefern. Die Argumentation mit guten Beispielen, lässt die Polizei dann hier mal gelten, bezogen auf Demonstrationen hört man ja oft anderes. Zudem, würden die Berichte über Missbrauch in der Ärzteschaft ebenso häufig vorkommen wie die über Rassismus in der Polizei würde dort auch die gleiche Kritik geübt. Und wenn es darum geht die Kollegen aus dem Dienst zu entfernen dann sind die Richter Schuld. Da kann man dann leider nichts machen als den Kollegen schnell in eine andere Wache zu versetzen. Aber immerhin schön zu lesen, dass die Standards aus Algerien übertroffen werden.
Es gibt die Forderung nach Veränderung, die durch gesammelte Erfahrungen der letzten Jahren und der immensen Bedeutung der Behörde auch gerechtfertigt ist. Zeigt doch bitte dass ihr willens seid euch zu bewegen statt sofort in die Igelhaltung zu gehen.
Das Ganze erinnert mich an die McCarthy Ära damals in den USA, wo die Regierung überall Kommunisten sah und das erschreckende Ausmaße annahm.