Massiver Bewurf mit Flaschen: “Eventszene” eskaliert und skandiert “ACAB” – Fünf Polizisten verletzt
Es ist gerade einmal vier Wochen her, als in Stuttgart (Baden-Württemberg) die sogenannte “Eventszene” eskalierte und es zu Ausschreitungen gekommen war. Neben Plünderungen und Entglasungen wurden auch Polizisten angegriffen und verletzt. Nun kam es in Frankfurt (Hessen) in der vergangenen Nacht zu einem zweiten Stuttgart.
Wie die Polizei Frankfurt am Main mitteilt, habe es in der Stadt verteilt mehrere größeren Feiern gegeben, die allesamt ausgelassen aber friedlich verliefen. Bis auf eine Ausnahme. Gegen 3 Uhr nachts eskalierte die Situation am Opernplatz nach einer Schlägerei.
Als eine blutende Person festgestellt wurde, wollten zehn Polizisten einschreiten und dem Opfer helfen, als unvermittelt ein massiver Bewurf mit Flaschen einsetzte, die Masse aus 500 bis 800 Teilnehmern dazu applaudierte und “ACAB“ (alls cops are bastards, alle Polizisten sind Bastarde) skandierte.
Die Beamten mussten sich erst einmal zurück ziehen und Verstärkung anfordern. Aus dem gesamtem Stadtgebiet und bei der Bundespolizei wurden Einsatzkräfte zusammen gezogen. Die eintreffende Unterstützung wurde bereits in ihren Polizeifahrzeugen mit Flaschen beworfen und beschädigt.
Mit vereinten Kräften wurden die Hauptgewalttäter in Richtung Fressgasse abgedrängt und der Rest des Platzes geräumt. Während der Räumung war der Flaschenbewurf abermals so massiv, dass die Räumung immer wieder unterbrochen werden musste.
Nach der Räumung gelang es 39 Personen vorläufig festzunehmen und ihre Identität festzustellen. 31 von ihnen wurden hiernach wieder entlassen, acht Personen kamen zur Wache um die Personalien festzustellen. Unter den vorläufigen Festnahmen befanden sich überwiegend Personen mit Migrationshintergrund, alle im Alter von 17 bis 23 Jahren und bis auf eine Frau waren sie alle männlich.
Durch den massiven Flaschenbewurf wurden fünf Polizisten durch Prellungen und Schürfwunden verletzt. Da vermutlich noch nicht alle Schadensmeldungen eingegangen sind, könnte sich die Zahl noch erhöhen.
Polizeipräsident Gerhard Bereswill sagte heute Mittag während einer Pressekonferenz zum Vorfall:
“Heute Nacht war der negative Höhepunkt einer schon seit einigen Wochen festzustellenden zunehmenden Respektlosigkeit und Aggressivität gegenüber der Polizei.
Das Verhalten der Menschen in den späten Abendstunden hat sich in den letzten Wochen zu unserem Nachteil verändert, was auch mit den aufgeheizten und den undifferenzierten Vorwurfslagen uns gegenüber zu tun hat. Was dabei besonders schmerzlich ist, dass die gesamte Menschenmenge von 500 bis 800 Personen johlt und Beifall klatscht, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen von Flaschen getroffen werden.
Den verletzten Beamtinnen und Beamten wünsche ich eine schnelle und vollständige Genesung.”
Die Polizei Frankfurt hat ein Uploadportal eingerichtet, wo Zeugen Bilder und Videos hochladen können, damit im Nachgang die Gewalttäter identifiziert und ihre Tatbeteiligung nachgewiesen werden kann. Das Portal ist hier zu finden.
Wir wünschen den verletzten Kollegen eine schnelle und vollständige Genesung!
Der Polizeipräsident hat die Lage vollkommen richtig zusammen gefasst. Da in den vergangenen Wochen immer wieder aus bestimmten politischen Kreisen die Polizei haltlosen und unerwiesenen Vorwürfen ausgesetzt war und ist, werden aus Worten nun Taten. Aus verbaler Prügel wird nun Flaschenbewurf.
Das kann und darf so nicht weitergehen!
Die Ursache sehe ich in der Untätigkeit und, um es mal ganz direkt zu sagen, in der Feigheit einiger unserer Politiker. In Anbetracht dessen, dass man vor noch gar nicht allzu langer Zeit, Gesetze zum Schutz der Einsatz- und Rettungskräfte erlassen hat und jetzt das genaue Gegenteil umsetzt, ist das Ganze einfach nur scheinheilig gewesen. Die damalige Gesetzgebung wird in der Praxis kaum noch angewandt. Stattdessen erlässt man unsinnige Verordnungen, die die Polizeiarbeit behindern, erschweren, stellt die Beamten damit unter einen Generalverdacht und setzt sie so noch weiterer Gewalt aus. Auf diese Weise tut man den antidemokratischen und verfassungsfeindlichen Gruppierungen noch einen Gefallen. Frieden erreicht man so nicht.
Auf diese Weise nutzt es auch nichts, wenn man fernerhin Antidiskriminierungsgesetze erlässt, die ebenfalls mehr den Straftätern nutzen als der Allgemeinheit dienen.
Statt dessen sollte man gegen die Gewalt mit allen rechtsstaatlichen Mitteln vorgehen, Gewaltpräventionsprogramme starten und sich vor allem endlich hinter die Einsatzkräfte stellen und ihnen Rückhalt geben, wie es zum Glück noch einige Bürger tun. Dazu gehört auch, dass man bei diffamierender Berichterstattung klare Positionen bezieht und diese verurteilt und nicht im Rahmen der Meinungsfreiheit alles durchgehen lässt. Auch strafrechtlich gibt es zum Glück noch zwischen freier Meinungsäußerung und Beleidigung, Bedrohung und verfassungsfeindlichen Äußerungen eine klare Abgrenzung. Diese sollte man sich auch mal wieder in der Politik aneignen.
Solange man die Themen in der Politik aus Angst, Feigheit oder was auch immer, nicht angeht, ändert sich nichts. Und dann braucht sich auch keiner von den Damen und Herren in der Politik darüber zu wundern oder gar aufzuregen, wenn es weiter Straßenschlachten und verletzte Beamte gibt. Auch das ist dann in Anbetracht der aktuellen Mentalität einfach nur eine Farce. Ich finde es einfach nur zum Kopfschütteln im Moment. Wo ist der gesunde Menschenverstand geblieben? Mit Untätigkeit ist noch kein Problem gelöst worden.
Mein Mitgefühl und auch mein Respekt gilt hier den Einsatz- und Rettungskräften vor Ort, die sich diesen Situationen tagtäglich aussetzen, um weiter für uns alle da zu sein. Ein ganz riesengroßes Dankeschön ❤️ dafür. An alle Polizisten, aber auch Rettungssanitäter und Feuerwehrleute. Danke, dass Ihr hier noch für unsere Sicherheit sorgt. Allen verletzten Einsatzkräften wünsche ich gute Besserung und baldige Genesung.