Patch zum Wiener Anschlag: Erlös geht an den angeschossenen Polizisten
Ein Wiener Kollege hat aus Anlass des Anschlags in Wien Anfang November dieses Jahres einen Solidaritäts-Patch entworfen, dessen Sinn und Zweck wir ihn selbst erklären lassen:
“Der Abend des 02.11.2020 war ein einschneidendes Erlebnis für die Bevölkerung Wiens als auch deren Polizisten. Mit diesem Abzeichen wollen wir der Opfer des Terroranschlags in der Wiener Innenstadt gedenken und unseren durch den Attentäter verwundeten Kollegen unterstützen.
Aufgrund der enormen Nachfrage, werden wir die Bestellung erweitern. Ein Abzeichen mit Klettrückseite kostet € 5,00, der Erlös geht an den im Dienst verletzten Polizisten.
Bestellungen bitte an: info (at) patch-support.at
Auslieferung erfolgt voraussichtlich in ca. 4-5 Wochen.”
Wer also Patches sammelt und/oder den Kollegen finanziell unterstützen möchte, kann den Patch gerne ordern. Das dürfen übrigens auch Nicht-Polizisten.
Dem Kollegen, der sich auf dem Wege der Besserung befindet, wünschen wir weiterhin eine schnelle und vollständige Genesung!
Das ist so eine schöne Idee, wie man helfen kann.
Support & nach oben heben!
Das ist sicherlich gut gemeint und den Grundgedanken kann ich auch voll und ganz mittragen… und es ist auch eine nicht ganz problemlose Sache:
Damit meine ich nicht das Patch als Solidaritäts- und Erinnerungszeichen. Es geht mir um die zumindest hier zunächst anzunehmende, voraussetzungslose Weitergabe des Erlöses an den verletzten Kollegen. Ich will hier nicht im Geringsten bestreiten, dass er Unterstützung nötig haben wird, ganz bestimmt nicht!
Aber was ist mit all den anderen Kolleginnen und Kollegen, die nicht durch derart aufwühlende und vor allem öffentlichkeitswirksame Ereignisse schwer verletzt wurden?
Das ist bei aller innewohnenden Güte dieser Aktion doch auch ungewollt ungerecht, oder? Sie erhalten diese Aufmerksamkeit und damit hilfe vielleicht nicht?
Wäre es nicht gängiger, man würde mit solchen guten Aktionen rechtlich abgesicherte Organisationen unterstützen, die dann unter einheitlichen Maßstäben die unterstützen, die es am Nötigsten haben? Wahrscheinlich würde auch der hier mit der Aktion bedachte Kollege davon profitieren, aber eben nicht als “zufällig” herausstechendes, plakatives Beispiel.
Unsere (und damit diese hier angesprochene) Solidarität untereinander ist wichtig, richtig und sollte sich auf alle schwer in Mitleidenschaft gezogene Polizistinnen und Polizisten beziehen. Gerade die ganz still zu Schaden Gekommenen leiden oft ganz leise…
Beispiele für rechtssichere und nach solidarischen Prinzipien arbeitende Organisationen sind z. B. die Polizeistiftung (hier allerdings mir hier nur in D – NRW bekannt) oder auch die sogar international tätige International Police Association (IPA).
Vielleicht gibt es auch in Österreich entsprechend aufgestellte, polizeispezifische Organisationen?
Nur so ein Gedanke – und nichts für ungut. Ist lediglich ausgleichend gemeint.
Euer PolarÜ (Polizist aus rechtsstaatlicher Überzeugung)
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