Author: PolizistMensch
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Bei mir ist es nun schon eine ganze Weile her…
bezogen auf den körperlichen Rhythmus gefiel mir die Spätschicht am besten. Ausgeschlafen und abends dann noch zu einer angenehmen Zeit ins Bett – alles war gut.
Nur – es gab kaum noch Leben neben dem Dienst. Mit den Fahrten zum Dienstort und zurück waren alle anderen Menschen, also zumindest die vielen Nicht-Schichtler, nicht mehr im sozialen Umfeld unterwegs.
Am spannensten und grundsätzlich (in jüngeren Jahren) auch recht gut verträglich fand ich die Nachtschicht. Mit den passenden Kollegen unterwegs, war das zu Zeiten des noch nicht so eng an Einsatzstatistiken orientierten „Schichtdienst-Managements“ die beste Möglichkeit, nicht nur oft interessante Einsätze zu fahren, sondern auch präventiv zu wirken und durch eigene Aufmerksamkeit Gefahren abzuwehren und Straftaten zu verhindern bzw. auf frischer Tat das polizeiliche Gegenüber zu stellen. Das kommt heutzutage m. E. entschieden zu kurz. Der Verlust für die innere Sicherheit wird leider nicht wirklich gemessen.
Die Frühschicht war für mich ein Graus. Völlig gegen meine innere Uhr musste ich dann spätestens um halb Fünf aufstehen, um pünktlich da zu sein. Wenn ich „Früh-Wagen“ hatte, noch eine halbe Stunde eher. Danach war ich immer nur kaputt.
Das allerschlimmste war jedoch die seinerzeit in NRW übliche Wechselwoche: zweimal Früh, zweimal Spät, drei Mal Nacht in einem weg. Danach wusstest Du nicht mehr, ob Du wach sein oder ins Bett gehen solltest.
In der Summe kann man nur sagen:
Schichtdienst schlaucht auf Dauer. Wenn man jünger ist, geht es noch. Mit den Jahren nimmt es fast jedem eine ordentliche Portion Energie.
Deshalb wäre es ja auch so wichtig, dass Lebensarbeitszeitbetrachtungen eine noch viel größere Rolle spielten. Dass man Punkte sammelt durch Schichtdienstjahre, auch nochmals zusätzlich bezogen auf die Region, in der man unterwegs ist (Moloch Großstadt oder Landkreis „Seelig Ruh“), die sich dann beim Pensionsalter deutlich niederschlagen müssten.
Auch der vielfache Wegfall von Möglichkeiten für langgediente Schichtdienstler, irgendwann auf einen weniger schlauchenden Posten zu kommen, mit nur noch versetzten Dienstzeiten oder im Büro, haben die Welt für die Wach- und Wechelsdienstler nicht besser gemacht. Auch hier sollte es Konzepte geben, einen Austieg aus dem Wechseldienst zu kreieren.
Allen Kolleginnen und Kollegen, die ihren Dienst in Schicht schieben, hier mal einen ganz besonderen, respektvollen und anerkennenden Gruß!
Euer PolarÜ (Polizist aus rechtsstaatlicher Überzeugung)