Auf ein Wort: Ist es die Gesellschaft noch wert, dass ich für diese, Tag für Tag, meinen Kopf hin halte?
Zählt es denn nichts, dass ich, um den Bürger zu schützen, in meinen jetzt 33 Jahren als Polizist “auf der Straße” so viele Verletzungen hingenommen habe?
Habe ich diese Verletzungen, bei denen fast alles dabei war, von leichten bis starken Prellungen, über Abschürfungen und Hämatome, über Gehirnerschütterungen und starken Knieverletzungen die operativ behandelt werden mussten, bis hin zu Verbrennungen, völlig umsonst in Kauf genommen, um andere zu beschützen?
Habe ich all die Beleidigungen, Verunglimpfungen und Bedrohungen, ja, selbst die Tötung meiner Familie wurde mir mehrfach angedroht und die Vergewaltigung meiner Frau und Kinder vor meinen Augen (ich habe keine Kinder), völlig umsonst hingenommen?
Ich wurde als Dreckschwein, als Sau, als Mörder, als Nazi, als Sozendrecksau, als Wichser bezeichnet und vieles anderes.
Ich wurde bespuckt, mit Fäkalien beworfen, mit Gehwegplatten von Häusern und Brücken aus beworfen und man versuchte mich mittels unter Strom gesetzter Metallgeländer zu verletzen, vielleicht ja auch zu töten.
Obwohl ich keine Kinder habe, wünschte man mir sogar, dass ich nach Hause kommen solle und dort meine Kinder ermordet und zerstückelt auffinden soll.
Zählt es nicht, dass ich, zusammen mit Kollegen und Kolleginnen, Menschen das Leben gerettet habe, indem wir sie reanimierten oder wir sie aus dem Gleisbett von Schnellfahrstrecken holten?
Habe ich all das getan und über mich ergehen lassen, um mich jetzt von Menschen pauschal beleidigen zu lassen, ich sei ein Büttel der Regierung, ein Scherge des Regimes und der Söldner und Schläger der Regierung?
Und diese Beleidigungen soll ich mir von Menschen gefallen lassen die meinen damit Grundrechte wahrzunehmen, obwohl sie überhaupt kein Verständnis vom Grundgesetz haben und dieses lediglich egoistisch für sich auslegen?
NEIN! Das habe weder ich noch die vielen Kollegen und Kolleginnen verdient, die genau wie ich Vorgenanntes erlebt haben.
Wenn ich an die Demos denke, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richten, dann ist bei mir eine Grenze erreicht.
Wenn es um Demos des linksradikalen Spektrums geht erwarte ich gar nichts anderes als Gewalt und Verunglimpfungen gegen die Einsatzkräfte, denn da weiß ich, dass diese Leute unser System ablehnen.
Aber wenn sich da Leute versammeln, die behaupten sie würden da für Freiheit und Demokratie stehen aber gleichzeitig genau das Verhalten zeigen, welches ich aus unzähligen Einsätzen bei linksradikalen Demos kenne, dann endet bei mir alles.
Was den Einsatzkräften, unter Vorgaukelung von Meinungsfreiheit, entgegen schlägt ist pervers. Damit meine ich gar nicht nur die physischen Angriffe, sondern auch die tiefen Beleidigungen und Verunglimpfungen. Da wird mir nur noch übel.
Das ist Psychoterror, das Entmenschlichen der Polizisten und Polizistinnen.
Das soll die Gesellschaft sein?Das wollen Kämpfer für Freiheit, Grundrecht und Meinungsfreiheit sein?Diese Leute sind alles, nur nicht das.
Und was noch betrüblicher ist, dass da so viele den gut organisierten Leuten hinterher rennen, die alles andere als Freiheit und Grundgesetz im Fokus haben, sondern nur eines und das ist die Spaltung und Destabilisierung der Gesellschaft.
Und wenn diesen Leuten dann Menschen hinterher laufen, die fast im Alter meiner Eltern sind, dann macht das einfach nur noch traurig.
Was diese Menschen nicht begreifen ist, dass das Grundgesetz und die Grundrechte für alle gelten und dann für den einzelnen auch nur so weit, bis ein anderer in seinen Rechten verletzt/gestört wird. Nichts ist jedoch von dieser Haltung bei den Teilnehmern erkennbar. Für diese zählt lediglich die egoistische Wahrnehmung der Grundrechte.
Und dann wollen diese Leute vorgaukeln dort für alle zu stehen, für Demokratie und Freiheit und schreien dazu noch, dass sie das Volk sind? Das Ganze ist nur noch zum heulen ob dieser “Blindheit”.
Nein, dort steht nicht das Volk, denn es ist nur ein verschwindend geringer Teil dessen. Und dieser Satz zeigt mir dann auch, dass ich noch bereit bin auch weiterhin meinen Dienst am Volk zu leisten, da ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe, dass wir als Gesellschaft auch das überdauern.
Aber wenn das vorgenannte die Gesellschaft sein soll, dann muss dafür kein Polizist mehr seinen Kopf hinhalten, denn dann ist das nicht mehr die Gesellschaft für deren Schutz alle Polizisten einmal einen Eid geleistet haben.
Jedes Wort stimmt. Es macht mich wütend wenn ich sehe wie man Polizisten heutzutage behandelt. Sie werden beschimpft und bespuckt und behandelt wie der letzte Dreck.
Keinen Respekt mehr haben so viele Leute. Aber wehe man braucht die Polizei, dann kann sie nicht schnell genug da sein.
Ich habe Respekt vor all diesen Menschen die Tag für Tag ihren Dienst tun und uns beschützen und gut ins da sind. Danke an alle Polizeibeamten da draußen.
Ich lese das und weiß wirklich nicht, was ich dazu noch sagen soll, weil mir die Worte fehlen. Es erschüttert mich. Ich kann das nur als widerwärtig, abscheulich, grauenhaft und absolut unmenschlich bezeichnen. Ich schäme mich. Es hat nichts mehr mit Menschenrechten, Grundrechten, Demokratie, Meinungsfreiheit geschweige denn mit Menschlichkeit zu tun. Es widerspricht dem Menschsein und es widerspricht meinem ethischen Empfinden sowieso wie einiges andere auch,was ich in Deutschland bereits gesehen habe. Wie kann man einen Mitmenschen so behandeln, schon bei Tierquälerei läuft mir die Galle über. Das hier treibt das ganze auf die Spitze. Es ist zum Kotzen.
Ich möchte Ihnen und allen Einsatzkräften sagen, das ist nicht die Gesellschaft. Wenn dem so ist, distanziere ich mich ebenfalls von dieser und würde dann auch auf mein Grundrecht verzichten wollen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu behalten. Ich toleriere eine solche Behandlung nicht.
Ich kann nur sagen: Es reicht wirklich. Ich möchte an alle meine Mitbürger, Medienschaffende und Politiker appellieren, sich hinter unsere Polizei zu stellen. Und schafft endlich die Hetze im Internet ab, die sich auf den Straßen entlädt, diskutiert auf Augenhöhe mit Transparenz und Offenheit und behandelt andere so, wie ihr selbst auch behandelt werden möchtet.
Da ich davon ausgehe, dass niemand so widerwärtig behandelt werden will, wie es der Beamte hier beschreibt, lasst es dann gefällig auch selbst sein und agiert eure eigene Unzufriedenheit nicht an anderen Menschen aus, schon gar nicht an denen, die für euch den Kopf hinhalten. Dem Polizeibeamten und allen Einsatz- und Rettungskräften, in einer ähnlichen Situation möchte ich mein Mitgefühl hier aussprechen und ich rate Euch das, was ihr uns Bürgern auch generell ratet. Wenn ihr am Limit seid, bedroht werdet oder es Euch nicht gut geht, sucht Euch Hilfe, Unterstützung, vertraut Euch jemandem an, egal ob Kollegen, Freunde, Familie, redet im Team darüber. Keiner muss mit diesem Mist alleine fertig werden. Es gibt Hilfsorganisationen, Kriseninterventionsdienste, Opferschutzorgas und anonyme Seelsorgestellen, Telefonseelsorge, anonyme Onlinehilfe etc. Redet darüber. Es gibt immer nette Menschen, auch nette, “normale” Mitbürger, die Euch gerne zuhören. Ihr seid nicht allein. Ich wünsche allen jetzt ein schönes Wochenende und denen, die arbeiten, eine ruhige Schicht mit netten Leuten.
Danke, dass Ihr für uns da seid.
Was hier die “Kathi und Andrea” im Vorfeld schon sagten, kannn ICH nur voll unterstreichen…!
Ich habe selbst fast 43 DJ – allerdings in 2 konträren Gesellschaftsformationen “Dienst am und für den Steuerzahler” gemacht… D.h. für WESSIS und “NACHWENDEKINDER” von der TRAPO, BGS bis BuPo.
Dabei hat mich niemals nur einer auch nur versucht anzuspucken oder gar sonst wie körperlich – oder gar mit Messer u.a. Waffen anzugreifen. Auch bis zum Ende 2012 NICHT – denn es gab auf beiden Seiten immer die ACHTUNG als Mensch – ganz egal welcher Bildung- und Intelligenzstufe…
DAS gerade finde ICH bis heute sehr wichtig!
Mein Fazit ist jedoch:
Unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen wie politischen Bedingungen – würde ICH NIEMALS wieder den Beruf eines Polizei-Beamten wählen, was ICH auch mit meinen 3 Söhnen verhindern konnte.
WARUM?
Weil BEAMTE in diesem System zunächst als LEIBEIGENE LOHNSKLAVEN unterm Strich weniger Rechte haben, als ein jeder andere Bürger in diesem Lande…
Angeblich und vom Gesetz her, müssen Polizei-Beamte loyal wie unparteiisch gegenüber allen Politikern/Parteien sein, weil das Beamtengesetz das so vorschreibt…!
Nur sind POLITIKER’innen ebenso mit Diensteid zu gleichem und gar HÖHEREM vereidigt/verpflichtet – nur wie sieht es in den letzten 20 Jahren unter dieser Kanzlerin aus?
Diese Antwort möchte ICH hier besser NICHT geben, um NICHT wie allgemein üblich als NAZI beschimpft zu werden…!