29. Oktober 2017 um 09:56
Schon mehrfach hatten wir über die maroden Schießstände in Berlin berichtet. Nachdem festgestellt worden war, dass die Umluftanlagen unzureichend oder fehlerhaft sind und dadurch unter anderem der Pulverdampf nicht abgesaugt, sondern zum Schützen zurück geführt wurde, mussten die meisten Schießstände geschlossen werden.
Infolge der weiteren Berichterstattung wurde bekannt, dass die Berliner Polizeiführung schon seit Jahren von diesem Problem wusste, aber nichts unternommen hatte. Diese Untätigkeit führte auch zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen das Chemikaliengesetz, schwere Körperverletzung und Körperverletzung im Amt.
Insgesamt sollen 90 Polizisten durch die Zustände in den Schießanlagen geschädigt worden sein, einer der Geschädigten ist mittlerweile verstorben. Die Schädigung betrifft insbesondere die Schießtrainer und Angehörige der Spezialeinheiten, die ein besonders intensives Schießtraining absolvieren.
15. Oktober 2015 um 19:44
In den letzten Monaten wurde bereits durch verschiedene Medien darüber berichtet, dass die Polizei Berlin ein Problem mit ihren Schießständen hat. Es war die Rede davon, dass das Schießtraining nur noch eingeschränkt möglich sei und die Gefahr bestehe, das die Polizisten das Schießen verlernen.
Nun haben sich Polizisten und Schießtrainer an die Öffentlichkeit gewandt, müssen jedoch zum Eigenschutz anonym bleiben. Der Grund, warum verschiedene Schießstände geschlossen wurden und Polizisten erkrankt sind, liegt in einer akuten Gesundheitsgefahr auf den maroden Schießständen, da die Umluftanlagen unzureichend oder fehlerhaft sind.
22. Februar 2019 um 11:08
Wir haben regelmäßig über den Schießstandskandal in Berlin berichtet. Daher an dieser Stelle nur ein paar wenige Fakten: Seit 2011 war das Problem der Gesundheitsgefährdung durch fehlerhafte Abluftsysteme bekannt, die die Schießstäube und -dämpfe nicht absaugten, sondern zum Schützen zurück bliesen. Erst 2013 wurde etwas unternommen und 62 der 73 Schießstände geschlossen.
Einige Kollegen sind in der Folge erkrankt, mancher sogar zwischenzeitlich gestorben und der Kausalzusammenhang zwischen den Dämpfen und der Erkrankung konnte medizinisch nachgewiesen werden. Erst 2017 wurde durch den Berliner Senat ein Entschädigungsfonds für betroffene Polizisten ins Leben gerufen.
10. September 2018 um 15:55
Vergangene Woche berichteten wir darüber, dass gegen Berlins Innensenator Andreas Geisel Strafanzeige wegen Rechtsbeugung erstattet wurde. Ihm wurde vorgeworfen, im Schießstand-Skandal eine Disziplinarverfahren gegen Margarete Koppers, Ex-Polizeivizepräsidentin, nicht eingeleitet zu haben, obwohl das Diszpiplinargesetz dies vorschreibe.
Nur wenige Tage später wurde das Verfahren von der Staatsanwaltschaft Berlin eingesetzt. Egal, ob die Einstellungsverfügung nun gerechtfertigt sein mag oder nicht (was wir nicht nachprüfen können), ein Geschmäckle bleibt.
7. September 2018 um 14:28
Vor einer Woche berichteten wir mal wieder über die Berliner Schießstand-Affäre, bei der bekannt wurde, dass der Innensenator Andreas Geisel wohl schützend seine Hand über die ehemalige Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers hielt, damit diese Generalstaatsanwältin werden konnte.
Es steht der Verdacht im Raum, dass sie seit 2011 über die mangelhafte Entlüftung der Berliner Schießstände Bescheid wusste und nichts unternahm und deswegen in Kauf nahm, dass viele ihrer Mitarbeiter durch die giftigen Pulverdämpfe gesundheitlichen Schaden erlitten haben. Betroffen sind davon immerhin 1.600 Polizisten Berlins. Deswegen wird gegen sie wegen Körperverletzung im Amt ermittelt.